das wetter: ewiges byzanz:
Seit tausend Jahren standen die Türken vor Konstantinopel, und noch immer hielt sich die uralte Kaiserstadt. 1453 wäre sie fast erobert worden, doch mitten im schönsten Morden und Brandschatzen entdeckten die Türken die Messweinvorräte der Hagia Sophia und wurden, voll wie Strandhaubitzen, wieder zu den Toren der Stadt hinausgerollt. Die Türken mussten sich schließlich mit der Realität des uneinnehmbaren Konstantinopel abfinden, und bis heute staunt die Welt über das oströmische Reich, in dem die antike Zivilisation fortdauert und das sich als rechtmäßige Vormacht auch gegenüber den USA behauptet. Als einzigen weltpolitischen Gegenspieler nimmt Byzanz den Vatikan ernst.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
