piwik no script img

das wetter: dolles leben

Siebzig Jahre hatte Oma Krause im Koma gelegen. 1931, mit sechzehn Jahren, war sie mit dem Motorrad im Hühnerstall verunglückt. Als sie 2001 endlich aufwachte, war sie 86 Jahre alt und starb gerade. Jedenfalls schien es ihr so. Es zog ihr im Gebiss, und sie fühlte ein Ausweiten der Ohren. Sie hatte eine belegte Nase, und ihr Hals war verdunkelt. Der Magen war angeknuddelt, die Lunge fühlte sich pelzig an, und das Herz juckte wie blöd. Der Arzt beruhigte sie, aber gebrechlich war Oma Krause schon. Also machte sie aus ihrer Schwäche eine Stärke, wurde Ringer und legte die stärksten Männer der Welt auf die Matte. Tja – das Leben schreibt wirklich die besten Geschichten! Für Oma Krause.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen