das wetter: der schinder :
Eigentlich war der Schinder ein grundgutmütiger Mann, der es gern gemütlich hatte und mit Vorliebe in Pantoffeln im Sessel saß und seinen Enkeln Wilhelm Busch vorlas. Doch damals, in der Zeit der Depression, da waren die Jobs rar und man hatte froh sein müssen, überhaupt etwas Geld zu verdienen. Man hatte absolut nicht wählerisch sein dürfen. Damals also hatte der Schinder seine Anstellung als Schinder bekommen und seither war er aus Bequemlichkeit dabei geblieben. Und so schindete er pflichtbewusst täglich von neun bis siebzehn Uhr. Nach Feierabend aber zog er sich eine karierte Weste an und rauchte seine Tonpfeife. Denn der Schinder konnte Beruf und Privatleben blendend trennen. Ja, so war er, der Schinder.