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das wetter: das schmollen

Er hatte es geahnt. Herbert Satorius schmollte. Aah, was für ein angenehmes Gefühl. Wenn er nur ein wenig mehr schmollte, wäre es noch schöner. Satorius schmollte immer heftiger. Ein Kribbeln wanderte aus der oberen Magengegend den Hals hinauf in die linke Schläfe und setzte sich dort pochend fest. Wunderbar, stöhnte Satorius in Gedanken auf. Am Lymphknoten, ja, da links, nein, noch etwas weiter, ja, aah, dachte Satorius, am Lymphknoten wäre ein Prickeln jetzt doch sehr wünschenswert. Satorius schmollte noch eine Spur intensiver und . . . – Gertrud Hahn bog um die Ecke. Siebzehn Minuten verspätet. Herbert Satorius stellte das Schmollen ein und formte einen spitzen Kussmund.

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