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das unwetter: kapitän spatzi (5)

Zusammengedrückt lag die ganze Mannschaft an Deck. Der Seligmachermaat, der schon wieder aus seiner Ohnmacht erwacht war, sprach leise ein Gebet, während der eisige Wind furchteinflößend durch die Segel pfiff. „Komm her, Spatzi“, schallte die Stimme Satti Satans durch die Finsternis. Langsam und sicher ging der Kapitän auf den Gehörnten zu. Das grausige Klockern seines Holzbeines ging im Donnergrollen unter. Mit jedem Schritt fasste er mehr Mut. Nun standen sie voreinander – Kapitän Spatzi und der Herr der Finsternis – Auge in Auge ... Das Gewitter tobte, doch an Deck der „Fliegenden Benelux-Staaten“ herrschte plötzlich und gespenstischerweise undurchdringliche Ruhe. Die zuckenden Blitze ließen das Geschehen kurze Zeit für die Umliegenden erkennbar sein. Bibbernd verfolgte die Mannschaft jede Bewegung der Kontrahenten. Die beiden starrten sich mit eiskalten Augen an. Mit ruhiger und gelassener Stimme beendete Kapitän Spatzi den stillen Machtkampf: „Kann ich Ihnen behilflich sein?“

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