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das portraitAls der Handballer Rune Dahmke das Fliegen lernte

Dank Rune entdecken die USA Handball: der Linksaußen landete mit seiner Flugshow einen Hit im Netz Foto: dpa

Viral gehen heißt das im Social-Media-Sprech. Es geht um Videos, die sich im Netz wie ein Virus verbreiten, weil sie besonders lustig sind, etwas Außergewöhnliches zeigen oder einfach anrühren. Rune Dahmke vom Handball-Rekordmeister THW Kiel hat erlebt, wie es ist, plötzlich Fans auf der ganzen Welt zu haben. Auslöser war eine der wenigen Szenen, die den Fans bei der Handball-Europameisterschaft in Kroatien wohl lange in Erinnerung bleiben wird – für die sorgte Dahmke.

Es war in der 58. Minute des Hauptrundenspiels gegen die Dänen, als Casper Mortensen einen Ball abfing und in Richtung des gerade leeren Tores der deutschen Mannschaft warf. Es sah nach einem leichten Treffer für Dänemark aus, das wäre das 26:23 und damit die Entscheidung gewesen. Doch Dahmke sprintete zurück, flog im Superman-Stil durch den Torraum und lenkte den Ball mit der ausgestreckten rechten Hand ins Tor-Aus ab. Er schlug hart auf dem Hallenboden auf. Letztlich ging die Sache mit einem großen blauen Fleck an der Hüfte glimpflich aus. Das Spiel ging dennoch mit 25:26 verloren, aber Dahmke wurde zum Youtube-Helden.

„Flying Dahmke“ oder „Flying German“ wurde er getauft. Sogar in den USA, wo Handball praktisch nicht stattfindet, berichtete etwa der Sender ESPN in seiner traditionsreichen Sendung „SportsCenter“ über die Flugeinlage. Mehr als eine 1,6 Millionen Mal wurde die Aktion auf den Internet-Ausspielungskanälen angeklickt. Die meistgestellten Fragen der Zuschauer lauteten, wie der Sport heiße und wer dieser „crazy guy“ sei. „Als ich gesehen habe, dass das ,SportsCenter‘ das Video geteilt hat, konnte ich es nicht glauben. Solch ein Echo habe ich in dieser Form noch nicht erlebt, Wahnsinn!“, sagte Dahmke.

Weitere Ovationen wird der 1,89 Meter große Linksaußen mit Sicherheit am 7. Februar entgegennehmen dürfen. Die THW-Fans werden ihn vor dem Champions-League-Spiel gegen Veszprem feiern – und manch einer wird auf eine weitere Flugshow hoffen. Christian Görtzen

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