das körperdetail: Die Oberschenkelmuskeln
Noch liegt das ärztliche Bulletin nicht vor. Und Ferndiagnosen sind nicht seriös. Aber dieser weit aufgerissene Mund in der 89. Minute, der vermutlich einen Schrei hinausließ, den man im Fangetöse des Olympiastadions von Sotschi nicht hören konnte, deutete auf Schlimmstes hin: Ein plötzlich einschießender Schmerz, das ist unter Fußballern ein allzu bekanntes Symptom, das auf einen Muskelfaserriss hindeutet. Hatte sich Danijel Subasic seinen Oberschenkel derart ruiniert? Es hätte das Aus für den kroatischen Torhüter bei diesem Turnier bedeutet, der den schmerzenden Oberschenkel im hinteren Bereich gar nicht mehr loslassen wollte.
Doch dass er weiterspielen konnte, wenn anfangs auch nur humpelnd, spricht dafür, dass es nur zur Überdehnung des Muskels kam. Zu einer Distension bzw. Muskelzerrung.
Therapeutisch angeraten ist bei derartigen Verletzungen das Hochlegen der Extremität, das Kühlen der entsprechenden Stelle und Komprimieren derselben durch einen Verband – und: absolutes Sportverbot! Graue Theorie aber, wenn es darum geht, den Elfmeterhelden vom Achtelfinale auch zum Elfmeterhelden des Viertelfinales werden zu lassen. Im hinteren Oberschenkel sind vor allem der Musculus biceps femoris, der Musculus semimembranosus und der Musculus semitendinosus am Wirken. Wir wünschen sicherheitshalber allen dreien fürs Halbfinale gute Besserung! Johannes Kopp
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen