piwik no script img

das detailWettanbieter, die

Werbung ist auf die Zielgruppe zugeschnitten. Im geriatrischen Vorabendprogramm des ZDF wird die Trommel gerührt für Venentabletten und Rückensalbe. Im Fußballprogramm von Sky ist man ähnlich monothematisch unterwegs: Hier bestimmen Wettanbieter die Szenerie, und dies in einer Penetranz, die von Saison zu Saison ein neues Niveau zu erreichen scheint. Fast ein halbes Dutzend Anbieter haben mittlerweile beim Bezahlsender Spots geschaltet, und auch Sky selbst geht einen Deal mit den Abzockern ein. Es ist ein lukratives Milliardengeschäft, das hübsche Wachstumsmargen generiert. Befeuert wird die Illusion, Fußballfans (vulgo: Naivlinge) könnten hier Geld gewinnen. 99 von 100 Kunden dieser Portale sollten aber, sofern sie nicht dem Clan der Sapinas angehören, über kurz oder lang Verluste schreiben.

Ein neuer Glücksspielstaatsvertrag sollte den Wildwuchs eigentlich begrenzen. Stattdessen: Die Beutelschneiderei treibt noch größere Blüten als jemals zuvor in der Bundesliga-Geschichte. Interessant wird es aber erst, wenn Dortmund gegen Köln spielt, Leipzig gegen Gladbach oder Hoffenheim gegen Wolfsburg. Die lassen sich jeweils vom gleichen Wettanbieter sponsern. Interessenskonflikte? Wetten, dass alles seinen ordnungsgemäßen Gang geht! Die Chanchen stehen 1:1,01.

Setzen Sie jetzt! (völ)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen