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das detailExklusivinterview, das

Wout Weghorst (r.) Foto: reuters

Es war einmal ein Spieler der Loser-Truppe von Tasmania Berlin, dem man eine Beteiligung an Einnahmen vorschlug. Man wollte ihn mit einem Drittel beteiligen. Aber der Kicker sagte: Nein, das sei ihm zu wenig, er wolle lieber ein Sechstel haben. Seitdem sind viele Jahrzehnte ins Land gegangen, doch am Vorurteil, Fußballer seien eher tumbe Gestalten und sollten lieber den Mund halten, hat sich wenig geändert. Am Wochenende wurde nun der sehr erfolgreiche holländische Torjäger Wout Weghorst (VfL Wolfsburg) ins ZDF-„Sportstudio“ eingeladen. Dort wurde ihm eine Social-Media-Aktivität vorgehalten; der Fußarbeiter hat offenbar eine vom Mainstream abweichende Meinung zum Thema Corona entwickelt; besagte Aktion auf Instagram hat er freilich längst gelöscht. Der ZDF-Moderator fand, Weghorst habe „reinstes Verschwörungsvokabular“ verbreitet. Das kann man so sehen. Man könnte aber auch sagen: Der Fußballer Weghorst hat Ansichten, die er sich nicht mehr zu formulieren traut, weil er seit Dezember weiß, was ihm blüht. Es sei daran erinnert, dass auch Fußballer ebenso ein Recht auf Widerspruch wie auf blühenden Unsinn haben. (völ.)

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