das detail: Der geschenkte Elfer
Ursprünglich wurde Königin Fußball ja deswegen in den Schatten von Kaiser Videobeweis gestellt, um so etwas wie Gerechtigkeit walten zu lassen. Man, also die Fifa, wollte, dass der Fußballgöttin von nun an das Lachen im Halse stecken bleibt, sobald das Wort Gerechtigkeit fällt – mittels unbestechlicher Kameras und kalibrierter Linien sollten entscheidende Entscheidungen nicht mehr wie aus allen Wolken fallen, sondern: nachweisbar gerecht sein. Gottesgerecht. Wie beim Abseits, so auch bei Elfmetern. Niemand sollte mehr sagen können, dass zum Beispiel die Bayern gegen den FC Augsburg oder jeden anderen Gegner nur durch einen geschenkten Elfmeter gewonnen hätten. Passé! Dachte man jedenfalls. Doch mittlerweile hat sich Kaiser Videobeweis (VAR) als windige Gestalt erwiesen. Zwei Elfmeter haben die USA beim Spiel gegen Spanien zugesprochen bekommen, somit glücklich 2:1 gewonnen und sich fürs Schlagerspiel gegen die Französinnen im Viertelfinale qualifiziert. Aber – waren das wirklich Elfmeter? Klar, es gab Berührungen, „Kontakte“, und die waren nachweisbar. Und beim zweiten Elfer entschied nicht der VAR, sondern als Erstes die Schiedsrichterin. Aber mal ehrlich: Das soll ein Elfmeter gewesen sein? Da lacht doch die Fußballgöttin! Und zwar lauthals! René Hamann
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