dana lernresistent :
Am Höhepunkt ihrer Fettnäpfchen-Karriere angekommen ist inzwischen Kultursenatorin Dana Horáková, diejüngst in der Bürgerschaft massive Inkompetenz-Vorwürfe einsteckte und die weiterhin irritierend stark von sich eingenommen ist: Als nicht ernst zu nehmende Spielfiguren betrachtet sie offenbar ihre Kritiker, wenn sie glaubt, die aktuelle kulturpolitische Diskussion sei so vielschichtig wie nie. In völliger Verkennung kulturbehördlicher Aufgaben beharrt sie zudem auf dem Spagat zwischen Populismus und Hochkultur – mit kaum verhohlener Aversion gegen alle angeblich linksintellektuelle Kultur.
Und als Neologismenfinderin gar betätigt sie sich, wenn sie eine „tabulose“ Debatte fordert, die sich vorrangig – Volksumfragen-getränkt – am kommerziell bereits gut bedienten Massengeschmack orientiert. Eine „Tabulosigkeit“, die verdächtig neoliberal klingt und mit kulturphilosophischen Entgrenzungsdebatten nicht das Geringste zu tun hat. Die vielmehr auf die Verweigerung staatlicher Verantwortung zielt und letztlich auf die Abschaffung von Kulturbehörden überhaupt – irgendwann nur noch lästiger Kropf jenseits des (sich dann ja selbst regulierenden) Markts.
Eigenartig nur, dass ausgerechnet die Chefin ebendieser Behörde all dies ausbrütet. Aber vielleicht ist Horáková ja mit dem Ziel subtiler Unterwanderung angetreten – und mit der Absicht, existierende kulturelle Netzwerke zu schädigen. Doch eine solche, mittlerweile bundesweit geschmähte Anti-Lobbyistin ist ein Luxus, den sich Bürgermeister Ole von Beust – stets auf Hamburgs Ruf bedacht – einfach nicht mehr leisten sollte. Petra Schellen