daily dope (374) :
Sollen im Anti-Doping-Kampf Unterschiede zwischen Individualathleten und Mannschaftssportlern gemacht werden? Ja, meinen sowohl der europäische (Uefa) wie auch der weltweite Fußballverband (Fifa). In einer gemeinsamen Erklärung sprechen sie sich vehement gegen die seit dem 1. Januar geltende „Whereabout“-Regel aus. Diese sieht vor, dass Spitzensportler vierteljährlich Angaben über Aufenthaltsort und Erreichbarkeit machen, die (kurzfristig änderbare) Informationen darüber enthalten, wo sie im kommenden Quartal wohnen, trainieren und an Wettkämpfen teilnehmen. Für Fifa und Uefa ist diese individuelle Meldepflicht unverhältnismäßig, da Mannschaftssportler „sechs von sieben Tagen im Stadion trainieren und somit leicht zu lokalisieren sind“. Somit sei die Einführung eines Mannschafts-Meldesystems sinnvoller, das nur bei gesperrten oder verletzten Spielern Ausnahmen gestattet. Zudem bewerten die beiden Fußballverbände die Meldeauflagen als Eingriff in die Privatsphäre und fordern deren Aussetzung während der „kurzen Urlaubszeit“ der Sportler.
Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) reagierte enttäuscht auf die Erklärung. Die Forderung, dass Tests nur während der Trainings- und nicht auch in der Ferienzeit genommen werden dürften, „ignoriert die Realität des Dopings im Sport“, so Wada-Präsident John Fahey. Derweil entzog die Wada zwei Anti-Doping-Laboren im türkischen Ankara und in Penang (Malaysia) die Akkreditierung, da diese nicht den Qualitätsansprüchen genügen würden. DPA, TAZ