daily dope (371) :
„Der ganze Ärger ist endlich vorbei“, sagte Michele Scarponi, nachdem er sich als Gesamtsieger des „Tirreno Adriatico“ feiern lassen konnte. Ärger? Der Italiener ist einer jener Profis, die gesperrt worden sind, weil ihnen nachgewiesen werden konnte, dass sie ihr Blut vom spanischen Tuning-Guru Eufemiano Fuentes auffrischen haben lassen. Am gleichen Tag, an dem sich Scarponi das finale Blaue Trikot übergestreift hat, meldete sich Floyd Landis zu Wort, der Radler, dem man 2006 den Sieg bei der Tour de France weggenommen hat, weil er sich mit Testosteron stark gemacht hatte. Für die drittklassige US-Klitsche Ouch ist Landis bei Rennen in den USA unterwegs. Nächstes Jahr möchte er wieder die Tour de France gewinnen, um es allen zu zeigen. Nicht einfach mitfahren, gewinnen will er sie.
Sein Wunsch ist eine Bewerbung für ein höherklassiges Team. Denn nur solche werden zur Tour de France eingeladen. Am Dienstag wurden 20 Teams bekannt gegeben, die in diesem Jahr mitradeln dürfen. Das Astana-Team, letzte Saison noch verschrien und von der Teilnahme ausgeschlossen, ist dabei. In der kasachischen Sportgruppe radelt schließlich die personifizierte Radsport-PR-Kampagne: Lance Armstrong. Als einziges Spitzenteam wurde Saunier-Duval-Nachfolger Fuji-Servetto nicht eingeladen. Das Team des Epo-gedopten Doppeletappensiegers Ricardo Ricco war das Schmuddelteam der letzten Tour. Ein anderes Schmuddelteam, das des gedopten Doppeletappensiegers Stefan Schumacher, musste nicht ausgeladen werden. Die Gerolsteiner-Sportgruppe gibt es nicht mehr. TAZ