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Der Ruderverband der Russischen Föderation muss weiterhin damit rechnen, für ein Jahr van allen internationalen Wettbewerben unter der Ägide der Internationalen Ruderverbandes (Fisa) ausgeschlossen zu werden. Die drei Dopingfälle, die während der derzeit bei München stattfindenden Weltmeisterschaften bekannt wurden, könnten das zeitweilige Aus für den russischen Verband bedeuten. Den Athleten Denis Moisejew, Wladimir Warfolomejew und Sewtlana Fedorowa sollen, so teilte es der Weltverband nun mit, am Rande der Traditionsregatta auf dem Rotsee Infusionen verabreicht worden sein. Der Weltverband hatte am Mittwoch eine zweijährigen Sperre für die betroffenen Athleten ausgesprochen. Laut Anti-Doping-Kodex sind Infusionen ohne medizinische Indikation nicht erlaubt. Fisa-Präsident Denis Oswald stellte klar: „Es gab keinen positiven Test und keine verbotenen Substanzen. Es war auch kein Blutdoping.“ Aufgrund der Funde mit entlarvenden Beschriftungen in der Nähe des Teamhotels mussten sich alle russischen WM-Teilnehmer in den vergangenen Wochen einer Blutuntersuchung stellen. Mittels eines DNA-Abgleichs mit dem Blut an den Kanülen konnte der Verstoß nachgewiesen werden. Die Sportler können binnen 30 Tagen gegen die Beschlüsse Einspruch erheben, hatten den Sachverhalt in einer Anhörung der Fisa allerdings zugegeben.
Nach den Regeln der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) kann ein Verband ausgeschlossen werden, wenn ihm binnen eines Jahres vier oder mehr Dopingvergehen nachwiesen werden. Im vorigen Jahr war dem russischen Frauen-Doppelvierer nach einem positiven Fall die bei der WM in Eton (Großbritannien) gewonnene Goldmedaille aberkannt worden. Obwohl die russischen Sportler beteuert haben, sich die Infusionen allein gesetzt zu haben, will die Fisa die Suche nach möglichen Hintermännern intensivieren. DPA