: cool angekreuzt – wirtschaftsminister ärgert atomindustrie
Wirtschaftsminister Werner Müller hat sich erstmals eindeutig für eine Deklarationspflicht im Strommarkt ausgesprochen. Die Umweltorganisation Greenpeace hatte vor dem Wirtschaftsministerium in Berlin eine Tafel platziert, auf der Müller „Strom Kennzeichnung – Ja“ ankreuzte. Der Vorschlag des EU-Parlaments umfasst eine Kennzeichnungspflicht für alle Stromversorger. Sie sollen künftig verpflichtet werden, auf allen Rechnungen und in ihren Anzeigen auszuweisen, welchen Strommix sie ihren Kunden liefern – aufgeschlüsselt nach Anteilen von Atomstrom, Kohle, Gas, Wind, Wasser, Sonne und Biomasse. Nachdem die Kommission und das Parlament dieser so genanten Disclosure bereits zugestimmt haben, fehlt nur noch das Plazet des europäischen Ministerrates. Der Zustimmung Müllers kommt daher große Bedeutung zu. Vorangegangen war ein Gespräch mit dem Wirtschaftsminister, in dem Greenpeace darauf hingewiesen hatte, dass in einem freien Markt auch Transparenz über die Qualität der Produkte geschaffen werden müsse. Im US-Bundesstaat New York und in Österreich gibt es die Deklarationspflicht für Strom bereits.
BERNWARD JANZING FOTO: PAUL LANGROCK/ZENIT
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