bvg-gehälter : Vorne voll einsteigen
Peter Strieder unterstützt den Beschluss der BVG, dass ab 5. April die Fahrgäste bei Bussen nur noch vorne einsteigen dürfen. Und damit hat der Verkehrssenator endlich mal wieder Recht. Bei der BVG muss man ganz vorne einsteigen. Aber nicht bei den Busfahrern, sondern an der Verwaltungsspitze des defizitären Unternehmens. Da braucht die BVG mehr Kontrolleure: respektlos, dauerhaft und unnachgiebig, so wie wir sie aus jeder U-Bahn kennen.
KOMMENTAR VON GEREON ASMUTH
82 Mitarbeiter erhalten seit 1999 unverändert außertarifliche Verträge. Seit 2001 habe es keine Gehaltsanpassung für diesen Kreis gegeben, versucht Finanzsenator Sarrazin zu beschwichtigen. Das wäre aber auch noch schöner gewesen. Warum hat in all den Jahren eigentlich keiner der politisch Verantwortlichen diese ganz speziellen BVG-Tarife unter die Lupe genommen? Da hat Berlins oberster Sparmeister noch ein wunderbares Argument: Die Bezüge der BVG-Chefetage lägen im marktüblichen Bereich. Genau wie die Bezahlung der Landesbediensteten – vor dem „Solidarpakt“. Wie die Kitagebühren – vor der Erhöhung. Wie die Sozialkarte – vor ihrer Abschaffung. Und die übrigen BVG-Ticketpreise – vor dem Mauerfall.
Im notorisch geldlosen Berlin ist schon lange nichts mehr marktüblich. Wenn nun tatsächlich ein paar BVGler auf eine Hand voll Euro und ihren Dienstwagen verzichten müssen, so ist das keineswegs das Ergebnis einer Neiddebatte, wie die FDP argwöhnt. Es ist berlinüblich.