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Archiv-Artikel

britische sonntagszeitungen über die aufstockung der truppe in afghanistan

Die konservative Sunday Times meint: An einem Tag verkündet der Premierminister den Abzug von 1.600 Soldaten aus dem Irak. Ein paar Tage später wird bekannt, dass 1.000 oder mehr Soldaten nach Afghanistan entsandt werden. Es scheint, als jongliere man die britischen Truppen zwischen zwei gescheiterten Konflikten. Ein Grund, warum Großbritannien mehr Soldaten zu den bereits stationierten Truppen in Afghanistan schickt, ist, dass andere Nato- Mitglieder es ablehnen, ihre Pflicht zu erfüllen. Mehrere Staaten wollen keine Truppen senden – und tun sie es doch, verweigern sie einen Kampfeinsatz. Es sind größtenteils die englischsprachigen Nationen – Großbritannien, die USA, Australien und Kanada sowie die ehrbaren Ausnahmen der Niederländer und Rumänen –, die die meisten Kampfeinsätze übernehmen.

Der liberale Independent on Sunday meint: Die Truppen aus dem Irak müssen zurückkehren, weil es nur wenig gibt, was sie tatsächlich tun können, während ihre Anwesenheit die Sicherheitslage verschlimmert. Die Stationierung britischer Soldaten in Afghanistan dagegen ist begrüßenswert, wenn auch spät. Obwohl die beiden Militäreinsätze unterschiedlich sind – der in Afghanistan ist lohnenswert, gewinnbar und gerechtfertigt, während der Einsatz im Irak dies nicht ist: Blairs Misserfolg ist in beiden Fällen gleich.