piwik no script img

brief des tages

Nobelpreis für Zerstörung?

„Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften: Ein Preis für die schöpferische Zerstörung“, taz vom 14. 10. 25

Die kapitalistische Wirtschaftswissenschaft geht von den Chancen der Unternehmen aus und davon, wie sie sich verhalten sollen: Das Alte früher aufgeben, um sich Neuem umso besser und erfolgreicher zuwenden zu können. Das Neue heißt technischer Fortschritt, der aber vor allem den Investoren dient und einer verbesserten Rentabilität, bei der auch viel Manpower eingespart werden kann. Nicht auf der Rechnung haben die Ökonomen die „Verlierer“, die dabei ihren Job und seine Bedeutung aufgeben müssen. Und die eigentlich doch dringend gebraucht werden als Kunden – wer soll denn all die Segnungen des Fortschritts kaufen und nutzen, die uns die Unternehmen unterjubeln? Ökonomie sollte von unten geplant werden, von den Ansprüchen der Menschen: Was brauchen sie (mindestens) für ein auskömmliches Leben? Arbeit, die ihnen eine Bedeutung gibt, bezahlbares Wohnen und ein nachhaltiges Leben in Gesellschaft. Der Profit, den sich Vermögende aus der höheren Produktivität versprechen, sollte nicht an erster Stelle stehen. Im Gegenteil: Er zerstört ein geordnetes Gemeinwesen. Dietmar Rauter, Kronshagen

Gemeinsam für freie Presse

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Alle Artikel stellen wir frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade in diesen Zeiten müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass kritischer, unabhängiger Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen