brief des tages:
Bürgergeld Ukrainer
„Söder’sche Schrottidee“, taz vom 5. 8. 25
Die Absicht, den ukrainischen Kriegsflüchtlingen das Bürgergeld zu streichen ist ein gesellschaftlicher und menschlich-moralischer Skandal. Die Kriegsflüchtlinge sind nicht freiwillig in Deutschland. In ihrem Land herrschen Krieg und tödlicher Terror, verursacht von einem unbarmherzigen und verantwortungslosen Autokraten. Der Krieg hat ganz sicher mehr als 100.000 Soldaten das Leben gekostet, und ebenso viele dürften verkrüppelt und traumatisiert von der Front zurückgekehrt sein. Diese Männer und Frauen haben auch für unsere Freiheit, unsere Demokratie gekämpft – und dieser Krieg ist noch lange nicht zu Ende. Diese Bevölkerungsgruppe, die vor russischem Terror geflohen ist, zu marginalisieren, um einige Milliarden Bürgergeld einzusparen, ist völlig schäbig und unsolidarisch. Warum holt man die veruntreuten Milliarden nicht von Scheuer und Spahn zurück? Dass die Integration von Kriegsflüchtlingen nur unzureichend funktioniert, liegt nicht an der Unwilligkeit der traumatisierten Flüchtlinge, sondern vornehmlich an der Minderausstattung mit Integrationsgeldern.
Siegfried Meyer, Wiesbaden
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