brief des tages:
Kein Schnäppchen-Deal
„Adieu, regelbasierte Handelspolitik“, taz vom 28. 7. 25
.Ich schlage vor, „Deals“, wie jene der jetzt zwischen der EU und den USA vereinbarten Zölle, „Trumps“ zu nennen. Weil sie in ihrer unverschämten Einseitigkeit und der Art ihres erpresserischen Zustandekommens durchaus einzigartig sind.
Zugleich sollten wir uns aber auch vergegenwärtigen, dass die derzeitige US-Regierung einen verschärfteren und weniger diplomatisch verpackten Kurs der EU gegenüber fährt. Schon unter Präsident Biden wurde erreicht, dass mittels des Ukraine-Krieges billige Öl- und Gasimporte aus Russland gegen teurere und noch umweltschädlicher geförderte aus den USA geswitcht wurden. Zudem begann die EU mit einem gigantischen Aufrüstungsprogramm, von dem ein überwiegender Anteil bei der US-Rüstungsindustrie beschafft wird. Der neue „Trump“ bringt jetzt den Wegfall von Zöllen für US-Waren in die EU bei gleichzeitiger Erhöhung der US-Zölle auf europäische Importe. Diese Gemengelage wird weiteren Druck auf die europäischen Gesellschaften ausüben. Eine immer größere Zahl unter ihnen wird ihre „Rettung“ in der Wahl rechtsradikaler Heilsbringer suchen. Rolf Alterauge, Neuwied
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