brief des tages:
Gesundheitsgefährdung
„Spreekanal Berlin: Verbotene Demo gegen Schwimmverbot. Der Verein Berliner Flussbad möchte, dass in der Spree geschwommen werden kann. Doch ihr schwimmender Protest darf nicht stattfinden“,
taz vom 21. 5. 24
Herr Bezirksstadtrat Gothe will 1 Million Euro für das Berliner Kanalbad bereitstellen und erwähnt lobend Paris. Paris hat allerdings für die Olympiade 1 Milliarde Euro investiert, leider ohne Erfolg. Genau wie im Spreekanal werden in der Seine nach einer noch gültigen, uralten Badegewässerrichtlinie von 2006 unter anderem Ecoli-Bakterien gemessen. Die Olympia-Schwimmer sind aber nicht an diesen Bakterien erkrankt, sondern an Viren, die neben vielen anderen Krankheitserregern im Wasser nicht erfasst werden. Zudem weist die Seine bei Regenwetter eine hohe Strömung auf, die Spree aber fließt an trockenen Sommertagen rückwärts – wo bleibt dann, bei nur mäßigem Regen, die Verdünnung der Pathogene im Spreekanalwasser? Gothe will als permanenter Befürworter mit dem Verein Flussbad nur die bereits vergeudeten 7 Millionen Euro für das Kanalbad rechtfertigen. Durch Nachfinanzierung soll ein Projekt gerettet werden, das so nicht zu retten ist. Heide Ellerbrock, Berlin
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