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brief des tages

Straßentiere in der Türkei

„Wenn selbst Hunde für den Widerstand bellen“, taz vom 28. 3. 25

Ich wende mich heute an Sie, um auf eine besorgniserregende Situation in der Türkei aufmerksam zu machen: Im August 2024 hat Erdoğan beschlossen, alle Straßentiere im Land zu entfernen. Seit dieser Gesetzesänderung herrscht eine Grausamkeit, die kaum zu überbieten ist. Die Türkei beherbergt schätzungsweise vier Millionen Straßentiere, denen nun die Todesstrafe droht – ihre einzige Schuld: geboren worden zu sein. Warum bleibt die deutsche Regierung so still? Haben wir ähnliche geopolitische Interessen wie die Türkei, die uns daran hindern, klare Positionen zu beziehen? Oder haben wir akzeptiert, dass Erdoğan über Leben und Tod entscheiden darf, ohne Sanktionen befürchten zu müssen?

Präsident Erdoğan verfolgt mit seinen kapitalistischen Zielen eine „Modernisierung“ des Landes, die nicht nur auf den Bau von Immobilien und Hotels abzielt, sondern auch mit einem erschreckenden Umgang mit Tieren und Menschen einhergeht. Es ist alarmierend, dass er nicht nur Tiere brutal behandelt, sondern auch diejenigen kriminalisiert, die sich für deren Schutz einsetzen.

Gülsan Matsingos, Marburg

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