brief des tages:
Allgegenwärtige Aufrüstungsdebatte
„Hurra, wir rüsten wieder“, taz vom 12. 3. 25
Sehr lehrreich, wirklich, das Schlagloch von Ilija Trojanow zur allgegenwärtigen Aufrüstungsdebatte, das mir endlich auch die verschwurbelte Linke-Argumentation besser erklärt hat. In der Tat, die Zahlenvergleiche zum Bedrohungsszenario durch Russland passen so gar nicht zum „What ever it takes“ hierzulande.
Aber dann kommt – leider – „gibt es überschaubare Defizite“ und die wären (in einfacherer Sprache), die Aufsplitterung aller Gerätschaften, Zuständigkeiten, Beschaffungen in 27 +1 Länder mit je eigener Entscheidungsgewalt.
Wie will Europa einem Übergriff der russischen imperialen Einverleibungsgewalt etwa gegenüber Estland oder Moldawien entgegentreten? Spätestens hier wird deutlich, dass unsere heutige Sicherheitslage absolut nichts mehr mit den Diskussionen der damaligen 70er Jahre zu tun hat. Damals standen sich zwei Atom-Imperien gegenüber, die sich mit (endgültiger) gegenseitiger Vernichtung bedrohten. Aber Trump und Putin wollen ihre Machtgelüste ausleben.
Peter Scholz, Berlin
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