piwik no script img

brief des tages

Mütter-und-Väter-Rente

„Überflüssig oder überfällig?“, taz vom 24. 3. 25

Im Artikel heißt es: „Dabei spricht es allerdings Bände, dass die Mütter­rente Mütterrente heißt.“ Sie heißt nicht so, das Wort kommt in keinem Gesetz oder Formular der Rentenversicherung vor. In Wirklichkeit heißt es im deutschen Gesetz „Kindererziehungszeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung“. Es spricht Bände, dass „Mütterrente“ im Sondierungspapier von Union und SPD auftaucht. Es ist ein Unding, dass die Medien, auch die taz, dieses Wort immer wieder verwenden, statt den korrekten Begriff Kindererziehungszeiten zu nutzen, der für Väter gleichermaßen gilt. In der Vergangenheit waren es meist die Frauen, die die Kindererziehung übernommen hatten – daher würden nachträgliche Verbesserungen in der Regel den Müttern zugutekommen. Ohne gemeinsame Erklärung und viele Formulare wird die Kindererziehungszeit automatisch der Mutter zugerechnet. Ob das noch zeitgemäß ist, darf man durchaus hinterfragen. Es wäre wünschenswert, wenn Medien und Politik künftig präziser formulierten – und damit der tatsächlichen rechtlichen und gesellschaftlichen Realität gerechter würden. Frank Eichinger, Nürnberg

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen