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brief des tages

Ein Tag für „die Alten“?

14. Deutscher Seniorentag, 2.–4. April 2025, Mannheim

Rent­ne­r*in­nen sind kaum vertreten in diesem neuen Bundestag, obwohl auch hier der Bevölkerungsanteil über 20 Prozent liegt und ja gern angemerkt wird, dass Politik in Deutschland von alten weißen Männern gemacht werde. Was nun noch offensichtlicher stimmt, schaut man sich den Bundestag, Parteispitzen oder gar Koalitionsverhandlungsgruppen nach Altersgruppen (und Geschlecht) an. In der Zusammensetzung der Wählenden ist die Gruppe ab 60 am stärksten vertreten. Selten wird darüber berichtet, dass in den östlichen Bundesländern 20 Prozent Männerüberschuss herrschen und Abstiegsängste bei Blau-Wählenden am stärksten vertreten sind. Seit eh und je bildet andererseits die Gruppe der Beamten und Selbständigen mindestens eine Sperrminorität ab – sie sind auch für das mögliche „Danach“ gut abgesichert und damit auch wenig bereit, Interessen von Bevölkerungsmehrheiten angemessen im parlamentarischen Handeln abzubilden. Wie viel Verantwortung wollen Parteien angesichts dessen für Chancengerechtigkeit in der Politik übernehmen?

Elke Schilling,Silbernetz e. V., Berlin

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