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brief des tages

Die Stunde Europas

Es ist wie ein Traum“, taz vom 9. 12. 24

Jetzt ist Außenministerin Annalena Baerbock gefragt. Syrien ist von Assad befreit, aber die künftige Entwicklung ist offen. Etabliert sich eine neue islamische Diktatur? Kommt es zu einem pluralistischen Staat mit Beteiligung der Minderheiten? Jetzt in diesen Stunden und Tagen werden die Weichen gestellt. Die deutsche Außenministerin sollte an dieser Diskussion umgehend und womöglich auch in Damaskus teilnehmen, vorzugsweise zusammen mit ihrem französischen Amtskollegen. Trump hat schon gesagt, dass er nicht gedenkt, sich in Syrien einzumischen. China und Russland werden bei den Kräften, die jetzt in Syrien das Sagen haben, diskreditiert sein. Es ist also die Stunde Europas.

Die syrische Diaspora in Deutschland vereinigt viele hervorragend qualifizierte syrische Oppositionelle, zu deren Sprachrohr sich Deutschland machen kann. Europa kann massiv beim Wiederaufbau in Syrien helfen, und Deutschland hat enge – wenn auch nicht immer unkomplizierte – Kontakte zur Türkei, die bei der Neuordnung in Syrien eine wichtige Rolle spielen wird. Also, Frau Baerbock: Wenn nicht jetzt, wann dann?!

Roger Peltzer, Kerpen

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