brief des tages:
Keine Sozialstaats-App!
„Geteilte Zuständigkeiten. Sozialleistungen erreichen die Bürger*innen zu wenig, auch wegen bürokratischer Eigenlogik der Behörden. Eine Sozialstaats-App könnte helfen“, taz vom 1. 12. 24
Wieso glauben Professoren, also Beamte, dass eine App, also eine Software, die Verteilung von Sozialleistungen an Bürger*innen verbessern könnte? Die vorhandene mobile App der Bundesagentur für Arbeit hat mir nicht mal bei der Arbeitssuche effektiv Nutzen gebracht. Sie hat mich aber massiv unter Druck gesetzt und einen Zeitaufwand erforderlich gemacht für ihre Bedienung, der mir kein Einkommen jeglicher Art gebracht hat. Wenn ein Staat intern, also in der Verwaltung, inkompetent ist, dann macht eine externe App die Anwender der App zu Opfern der Inkompetenz. So wird praktisch das Versagen von Beamten und Verwaltungsangestellten mit Software auf Bürger abgewälzt, die auf Hilfe vom Staat hoffen. Hersteller von Elektronik und Software dürften sich sicherlich freuen, wenn es zu so einer vorgeschlagenen App kommt, aber die Hilfebedürftigen freut es sicherlich nicht, wenn sie quasi kostenlos für einen Hersteller die Entwicklungsarbeit von Software unterstützen müssen.
Georg Gunsch, Berlin
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