brief des tages:
Ungerechte Verteilung von Wohlstand angehen
„Wirtschaft vor Klima“,
taz vom 18. 12. 24
Es macht mich immer noch fassungslos zu erleben, wie der Zusammenhang zwischen dem Produktionssystem Kapitalismus und dem lebensbedrohlichen Klimawandel (nicht nur im Wahlprogramm der Grünen!) ausgeblendet wird. Dabei ist es nicht schwer, ihn zu sehen: Kapitalismus funktioniert nur mit Wachstum, was auf einer endlichen Erde an eine Grenze stoßen muss. Bis diese Grenze definitiv erreicht ist, hilft einstweilen nur, den Globus mit immer radikaleren Methoden auszubeuten und immer mehr Energie zu verbrauchen. Da diese Energie nicht klimaneutral zu haben ist (nachzulesen in „Das Ende des Kapitalismus“ von Ulrike Herrmann), nimmt die Erderwärmung zu.
Das kapitalistische Wirtschaften, das in den zurückliegenden 200 Jahren auch für so viel Fortschritt und Wohlstand gesorgt hat, ist über kurz oder lang am Ende. Deshalb ist die Aufgabe der Politik nicht mehr, die Wirtschaft zu päppeln, sondern der ungerechten Verteilung des Wohlstands entgegenzuwirken. Nicht Wachstum muss jetzt die Devise sein sondern Umverteilung!
Christian Burgmann, Bonn
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