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brief des tages

Die HTS in Syrien

Vom Islamismus zur führenden Rebellengruppe“, taz vom 2. 12. 24

Die optimistische Einschätzung über die führende Rebellenmiliz HTS als zwar aus dem Dschihadismus stammende, jedoch geläuterte Bewegung irritiert. Diese Islamisten sind sicher nicht so entgrenzt brutal wie IS oder Taliban und haben mit ihrer Herkunft aus al-Qaida und al-Nusra gebrochen, um ein strategisches Projekt, nämlich gegen den säkularen Diktator Assad verschiedene Rebellenkräfte zu bündeln, durchzusetzen.

Statements zur religiösen oder ethnischen Toleranz dieser Gruppen, die letztlich unter dem Schutz Erdoğans stehen, ist längerfristig nicht zu trauen: In der Mehrheit handelt es sich um autoritäre Salafisten mit dem Ziel der Errichtung eines solchen Regimes. Demokratisch orientierte Kräfte aus der „Freien Syrischen Armee“ in dieser Aufstandsbewegung sind doch längst kleinere Minderheiten, die meisten wurden vom Regime oder ihren heutigen Bündnisgenommen vernichtet. Kurden und religiöse und ethnische Minderheiten tun vermutlich gut daran, nach Möglichkeit im kurdisch kontrollierten Rojava-Gebiet Schutz zu suchen, während die türkeitreue Bündnismiliz SNA die Kurden ­attakiert. Albert Lange, Detmold

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