brief des tages:
Wut auf die Regierenden
„Tausende werden weiter vermisst“,
taz vom 4. 11. 24
Menschen, die gegen Naturgewalten kämpfen, gegen Wasserfluten. Sie verlieren ihr Hab und Gut, das Dach über dem Kopf. Jetzt ist es eine Flutkatastrophe, die Spanien und Italien heimsucht – während noch immer der Klimawandel ein Streitthema ist. Das Motto scheint: nach uns die Sintflut. Diese Handlungsweise kennen wir vom großen Kapitaleigentum, dem kein Risiko bei Strafe des eigenen Untergangs zu groß ist, wenn maximaler Profit winkt. Die dafür Verantwortlichen sehen und hören wir in diesen Tagen nicht. Sie befinden sich fern aller Katastrophen auf gesicherten Anwesen. Den meisten Betroffenen in den Regionen der Naturkatastrophen fehlt jede Sicherheit, jede Chance zu entfliehen. Regierende, die ihre obligatorischen Besuche vor Ort machen, die üblichen Floskeln von sich geben, erfahren aber zunehmend auch den Unwillen der Bevölkerung. Beeindruckend, zu sehen, wie Tausende Freiwillige, ganz einfache Menschen, sich auf den Weg machen, um den Betroffenen Hilfe zu leisten. Könnte nicht der Gedanke aufkommen, dass die einfachen Menschen vielleicht viel besser fähig wären, Hilfe zu organisieren? Roland Winkler, Aue
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