brief des tages:
Wölfe lernfähig – und wir?
„Sollen mehr Wölfe getötet werden?“,
taz vom 15. 10. 24
Hier wird behauptet, die Zahl der Wölfe sei zu hoch. Aber die Anzahl der Herdenrisse steigt nicht proportional zur Anzahl der Wölfe, sondern hängt von den regional und individuell unterschiedlichen Bemühungen und Kompetenzen beim Herdenschutz ab. Wir haben am Niederrhein im Wolfsgebiet der aus Funk und Fernsehen berüchtigten Wölfin Gloria, die schon mehrfach abgeschossen werden sollte, ein Jahr lang in Sonne, Nacht und Nebel mit 450 Schafen gestanden – ohne ein einziges Tier zu verlieren. Im Umkreis kam es in unzureichend geschützten Beständen dagegen zu Verlusten.
Die Schäfer haben aber in der Tat massive Schwierigkeiten, weil ihre spezifische Leistung für Landschaftspflege und Artenvielfalt politisch und ökonomisch nicht wirklich gewürdigt wird. Durch Wildschweine entstehen Flurschäden in Milliardenhöhe. Hier und bei der Kontrolle der Schweinepest sind die Wölfe weder Problem noch Gefahr, sondern Bündnispartner. Ihre Rückkehr ist ein Beitrag zur Stabilisierung unserer geschwächten Ökosysteme. Wölfe sind lern- und anpassungsfähig, wir sollten es ihnen gleichtun.
Michael Preis, Duisburg
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