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brief des tages

Linke Zeitung

„Alte junge Welt. Die Junge Welt versteht sich als antiimperialistisch, kuschelt mit Putin und verharmlost islamistischen Terror“ , taz vom 9. 10. 24

Die Junge Welt belegt mit ihrem angeblichen Antiimperialismus, der zum Bejubeln des Massenmords an den TeilnehmerInnen des Psytrance-Festivals Nova am 8. Oktober führte, leider eine erschreckende Kontinuität. Als Sarajewo in den Jahren 1992 bis 1994 von serbischen Truppen belagert und beschossen wurde, konnte man in der Jungen Welt nahezu jeden zweiten Tag Berichte lesen, die unschwer als Presseerklärungen der serbischen Armee erkennbar waren. Die Zeitung machte sich zum Sprachrohr der Angreifer. Morde an Zivilisten wurden bestritten, der Massenmord an 8.000 Muslimen in Srebenica wurde kleingeredet. Der verantwortliche Redakteur hieß damals Jürgen Elsässer, mittlerweile rechtsradikaler Herausgeber der Zeitschrift Compact. Die Junge Welt beweist in ihrem „Antiimperialismus“ in erschreckender Weise Konti­nui­tät, Massenmörder zu Freiheitskämpfern umzudefinieren. Jürgen Elsässer wird sich über die Junge Welt-Berichte zum Festival-Massenmord der Hamas freuen.

Jürgen Karwelat, Berlin

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