brief des tages:
JesidInnen in Deutschland
„Die Gräueltaten werden relativiert“,
taz vom 4. 8. 24
Danke für Ihren Text zum Massaker der Jesiden von Sindschar. Noch immer kämpfen die Überlebenden mit Angststörungen, Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen. Ich habe persönlich vor 6 Jahren eine junge, verheiratete Jesidin kennengelernt und sie in ihrem Bestreben, hier anzukommen und die deutsche Sprache zu erlernen, begleitet. Es ist bewundernswert, mit wie viel Ausdauer und Eifer sie die verschiedenen Leistungsstufen und Prüfungen gemeistert hat bis hin zu C1. Trotz der Traumatisierung durch den IS. Jetzt ist sie in der Lage, eine Ausbildung als medizinische Fachkraft zu absolvieren. Ich würde es sehr begrüßen, wenn die taz sich verstärkt mit der Novellierung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes auseinandersetzen würde, das erstmals Möglichkeiten zum Spurwechsel aus dem Asylverfahren in Aufenthaltstitel ermöglichen sollte – und nun wieder eingeschränkt wurde. Was helfen uns Abschiebungen von integrierten Flüchtlingen, die die deutsche Sprache beherrschen und arbeiten – bei gleichzeitigem Versuch, Fachkräfte aus dem Ausland ohne Deutschkenntnisse anzuwerben? Lioba Schneyinck, Freiburg
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