brief des tages:
Hartnäckiges Unrecht
„Kaffee vertreibt nicht nur Müdigkeit“, taz vom 29. 7. 24
Der Fall Mubende steht beispielhaft für die Bedingungen, unter denen sehr viele unserer Konsumgüter hergestellt werden. Dank Unterstützung durch die Menschenrechtsorganisation FIAN wird der Kampf gegen das Unrecht der Vertreibungen bis heute fortgeführt. Leider zeigt der Konzern ebenso wie auch die ugandische Regierung und Justiz nur ihre menschenverachtende Fratze.
Vielleicht hat Herr Neumann wirklich geglaubt – oder gehofft –, dass in dem Gebiet keine Menschen leben würden. Als er dies als Irrtum erkennen musste, hätte er reagieren müssen. Um das Vorgehen von Neumann richtig einzuschätzen, muss man wissen, dass nach geltendem internationalem Recht vor der Übernahme einer Landfläche und dem Anlegen einer Plantage mit der Bevölkerung gesprochen werden muss. Land darf nur gegen Entschädigung und nur im Einklang mit den rechtmäßigen Nutzern weggenommen werden. Das Unternehmen und politisch Verantwortliche haben Unrecht getan und verweigern Wiedergutmachung. Bei dieser Hartnäckigkeit im Unrecht bin ich froh, dass ich diesen Kaffee nicht trinken muss. Maria Gubisch, Gelnhausen
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