brief des tages:
Wahlen in Frankreich und Großbritannien
„Auch die Linke kann siegen“, taz vom 10. 7. 24
Robert Misik übersieht in seiner Kolumne, dass in beiden Ländern die Linke eine Minderheit ist und die extreme Rechte zulegte. Labour unter Starmer hat 3 Millionen Stimmen weniger geholt als unter Corbyn 2017. Und obwohl dieser von der eigenen Fraktion bekämpft wurde, holte er auch 2019 mehr Stimmen als Stamer 2024. Dass Labour jetzt dennoch mehr Sitze als die anderen hat, liegt nicht an „Change“ und „Hope“, sondern der getrennten Kandidatur von Konservativen und Rechtspopulisten.
In Frankreich gerät aus dem Blick, dass die Truppe Le Pens stärkste Partei wurde und die Linken bei 30 Prozent verharren. Ihre „sensationelle Allianz“ war notwendig, um sie vor dem Untergang zu bewahren. Und dass die „vernünftige“ Linke stärker geworden ist, hat damit zu tun, dass ihr im Bündnis mit der LFI Mélenchons mehr Plätze eingeräumt wurden. Sie profitierte auch davon, dass in Stichwahlen mit den Rechtsextremen die als antisemitisch denunzierten LFI-Kandidat*innen oft nicht die Unterstützung der unterlegenen Macron-Parteien oder Konservativen bekamen. Nico Biver, Marburg
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