brief des tages:
Wiedereinführung von Vorklassen
„Fitter für die Ausbildung“, taz vom 13. 6. 24
Aus meiner Sicht hilft ein 11. Pflichtschuljahr nach der 10. Klasse nicht wirklich, die 10 Prozent der „verloren gehenden“ Schülerinnen und Schüler aufzufangen und für die Berufswelt zu ertüchtigen oder zu motivieren.
Die Investition gehört an den Schulanfang. Sinnvoll wäre die Wiedereinführung von Vorklassen, die alle den Sparmaßnahmen zum Opfer gefallen sind. Kinder, die, aus welchen Gründen auch immer, noch nicht so weit sind, dass sie den Einstieg in die Schule möglichst problemlos schaffen können, sollten – wie es vor dem Schuljahr 2008/09 in Berlin noch üblich war –, in kleinen Lerngruppen (etwa 12 Kinder) die Möglichkeit erhalten, auf die Schule vorbereitet zu werden. Die Vorschule in Berlin war ein hervorragendes Modell! Zu bedenken wäre auch, dass das generelle Vorziehen des Einschulalters mit Sicherheit auch einen Anteil an den Auswirkungen hat, die jetzt zu beobachten sind.Auch da könnten Überlegungen nichts schaden, hier zu lockern. Die Jugendlichen wären dann einfach schon etwas älter, wenn sie die 10. Klasse abschließen.
Angelika Thieme-Eitel, Berlin
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