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brief des tages

Lindner sinkt immer tiefer

„Oppositionsführer“, taz vom 17. 1. 24

Lindner sagte zu den Bauern: „Es ärgert mich, dass ich vor Ihnen als dem fleißigen Mittelstand über Kürzungen sprechen muss, während auf der anderen Seite in unserem Land Menschen Geld bekommen fürs Nichtstun.“ Gemeint waren Erwerbslose und Geflüchtete. Kann man tiefer sinken? Die Benachteiligten der Kürzungen gegen die Ärmsten im Land aufhetzen? Zu diesen Kürzungen beim „fleißigen Mittelstand“ gäbe es gute Alternativen: Über die Hälfte aller Vermögen wird in Deutschland mittlerweile nicht durch „eigenen Fleiß“, sondern durch das Nichtstun einer Erbschaft erworben; jedoch beträgt die Steuerquote bei den jährlich vererbten 400 Milliarden Euro durch (verfassungswidrige!) Privilegien und Ausnahmeregeln für extrem große Vermögen geradezu lächerliche 3 Prozent. Und: Eine Vermögenssteuer von nur 1 Prozent würde bei einem Freibetrag von 20 Millionen Einnahmen von knapp 10 Milliarden Euro erzielen. Das würde auch ein wenig gegen das gesellschaftlich zersetzende Gefühl der Ungleichbehandlung im Land – ein Grund für den aktuellen AfD-Zulauf – helfen. Fazit: Christian Lindners Haushaltsprobleme sind durch eigene, ideologische Verbohrtheit verursacht. Mark Lawrence, Stuttgart

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