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brief des tages

„Es hört nicht auf!“

„Synode der katholischen Kirche: Viel gesprochen, wenig entschieden“,

taz vom 1. 11. 23

Es hört nicht auf – immer mehr Berichte tauchen auf über die sexualisierte Gewalt durch Kleriker der römisch-katholischen Kirche. Jetzt erschien ein Bericht des Ombudsmannes der spanischen Regierung dazu. Ein Bericht in der Tageszeitung El País geht davon aus, dass 11,7 Prozent der spanischen Bevölkerung in ihrer Kindheit sexualisierte Gewalt erlebt haben. 1,13 Prozent erlebten dies in religiösem Kontext, und bei 0,6 Prozent waren Kleriker die Täter. Erst der Blick auf die absoluten Zahlen erschreckt: 0,6 Prozent in Spanien bedeuten hier, dass 233.000 Personen durch Kleriker missbraucht wurden. Das ergab die Umfrage unter 8.000 Menschen im Alter zwischen 18 und 90 Jahren. In Frankreich hatte eine ähnliche Dunkelfeldstudie die Zahl von 330.000 Opfern im religiösen Kontext ergeben, im Falle Spaniens bedeuten die 1,13 Prozent 440.000 Opfer. Diese aktuellen nationalen Dunkelfeldstudien zeigen, dass hier ein systemischer Fehler vorliegt: Eine bestimmte Gruppe von Männern hat die finanzielle, politische, spirituelle, kirchliche Macht, die zu solcher Gewalt führen kann. Werner Huffer-Kilian, Koblenz

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