piwik no script img

brief des tages

Wohnungskrisengipfel

„Bogen um das Notwendige“, taz vom 26. 9. 23

Sollen Baulöwen dem Steuerzahler auf der Tasche liegen? Das Zubauen von unvermehrbarem Boden ist mit das Umweltschädlichste, was unsere Art zu wirtschaften kennzeichnet – in der Regel ist die Bodenversiegelung irreversibel. Wir haben einen immensen Vorrat an Leerständen oder an missbräuchlich genutztem Wohnraum. Aber da wagt sich niemand dran, dann doch lieber Umweltzerstörung im großen Stil, darüber regt sich niemand mehr auf. Angesichts der hohen Kosten für Wohnraum und der exorbitant gestiegenen Mieten forciert die neoliberale Politik den Flächenverbrauch für Neubauten und gaukelt uns vor, dass dies zu billigen Wohnungen führe. Es lief eine Zeit lang sehr gut für die Bauwirtschaft, die blendend verdiente, ohne dass die Preise für Wohnungen und Mieten sanken. Jetzt ist die Branche eingebrochen und ruft wie viele andere Wirtschaftszweige, die in Bedrängnis geraten sind, nach dem Staat bzw. verlangt eine „Stütze“ – von 50 Milliarden Euro war die Rede. Es ist immer wieder dasselbe: Gewinne werden privatisiert, für Verluste muss der Steuerzahler geradestehen.

Conrad Fink, Freiberg

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen