brief des tages:
Kein wirksames Mittel gegen Arbeitslosigkeit
„Die Autobahn-Propaganda wirkt fort“, taz vom 20. 9. 23
Ich fürchte, dieser Artikel bedeutet Wasser auf die Mühlen der Rechtsextremen.
Ich vermisse Hinweise darauf, dass die Autobahnen keine Erfindung Hitlers sind. So wurde zum Beispiel schon 1929 die Autobahn zwischen Köln und Bonn gebaut. Die Planung von Autobahnen lag schon vor der Nazizeit bei der Gesellschaft HaFraBa (Verein zur Vorbereitung einer Autostraße Hansestädte–Frankfurt am Main–Basel), die eine Autobahn von Hamburg über Frankfurt nach Basel plante. Der Bau von Autobahnen im großen Stil ist auch keineswegs eine Idee Hitlers, sondern des Ingenieurs Franz Todt, den Hitler später zu seinem Rüstungsminister machte.
Schließlich ist es völlig abwegig, dass der Autobahnbau ein wirksames Mittel gegen die Arbeitslosigkeit gewesen sei, denn es fehlten die Mittel, um den Bau in der geplanten Größenordnung zu finanzieren. Die Finanzierung geschah dann mit den sogenannten Mefo-Wechseln, die keine reale Deckung hatten. Damit begann lange vor Beginn des Krieges die Entwertung der Reichsmark.
Hans Heller, Köln
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