brief des tages:
Corona in Ostdeutschland
„Nicht krisentauglich“, taz vom 23. 3. 23
Die Gastautorin schreibt, dass man „30% AfD im eigenen Bundesland relativ gut ausblenden kann, wenn das eigene Alltagsleben in Potsdam oder Dresden davon nicht unmittelbar beeinflusst wird“. Der Anteil jener auf den kleinen Inseln der postmaterialistischen Milieus in Ostdeutschland blenden die Wirkungsmacht der AfD in den ländlichen und kleinstädtischen Regionen im Osten einfach aus. Ein Fehler. Denn die Einschläge kommen in dem Maße näher, in dem die AfD sukzessive ihren Resonanzraum erweitert. Wie dies geht, lässt sich anhand der strategischen Kommunikation der Partei und ihres Vorfeldes in Social-Media-Kanälen studieren: immer hart und emotional dran an den Ressentiments, den Ängsten und den kulturellen Repräsentationsdefiziten der potenziellen Wählerschaft. Dass sich gerade Nicht-Wähler*innen für die AfD mobilisieren lassen, steht seit der Landtagswahl 2016 in Sachsen-Anhalt fest, als die AfD ihren triumphalen Erfolg von 24,3 Prozent nicht zuletzt ihnen zu verdanken hatte. Wer der AfD einen Teil ihres Resonanzraumes nehmen will, muss eine andere strategisch politische Kommunikation im Osten führen.
David Begrich, Magdeburg
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