brief des tages:
Kein Herz für arme Kinder
„Ampel streitet weiter“, taz vom 4. 4. 23
Herr Lindner hält also mehr Geld für Kinder für „immer wünschenswert, aber nicht immer möglich'“. Und warum steht hinter den über 100 Autobahnprojekten keine Finanzierungszahl? Die Kindergrundsicherung würde bis zu 12 Milliarden kosten – und welches Preisschild hängt der Koalitionsausschuss an die Autobahnen?
Bei 1.300 Kilometern ergibt das wohl eine Summe, die im niedrigsten Fall genauso hoch ist wie die der Kindergrundsicherung und im schlimmsten Fall so viel kosten würde wie diese in 10 Jahren.
Möglich wäre es schon, die Kinder zu priorisieren, aber Lindner will das schlicht nicht. Im Grunde genommen sagt er, dass er nicht will, dass arme Kinder mehr bekommen. Im gleichen Atemzug ist natürlich auch keine Rede davon, den unsozialen Kinderfreibetrag abzuschaffen und alle Kinder endlich fair und gleich zu behandeln.
Lindner will, dass Kinder aus armen Familien faktisch schlechter behandelt werden als Kinder aus wohlhabenderen Familien.
Dass die vorgeblich soziale SPD und die Gerechtigkeitsanliegen ebenfalls zugetanen Grünen ihn hier nicht überstimmen, ist eine Sauerei! Carlo Schmidt, Stuttgart
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