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brief des tages

Bodensenkungen

„Zona Cero – Ground Zero“, taz vom 9. 2. 23

Ein ähnliches Problem wie in San Fernando wird es womöglich bald auch an der Asse im Landkreis Wolfenbüttel geben, wo in den 60er und 70er Jahren in ein erschöpftes Salzbergwerk Atommüll eingelagert wurde und seit den 80er Jahren täglich bis 13.000 Liter Wasser eintreten, die als gesättigte Lösung abgepumpt werden müssen, damit das Atomklo nicht absäuft. Bis ein Endlagerort für Atommüll fertiggestellt ist (nach derzeitigem Stand nicht vor 2070), will die Bundesgesellschaft für Endlagerung m.b.H. den geborgenen Müll in einem „Zwischenlager“ über dem Salzstock unterbringen. Die riesige Halle würde nicht nur mitten in einem FFH-Gebiet, sondern auch auf einem äußerst labilen Berg stehen. Der Höhenzug Asse hat sich an einigen Stellen in den letzten 30 Jahren teilweise um 30 cm gesenkt! Wie ein 250 x 150 Meter großes Hallenfundament so gebaut werden kann, dass der Bau über Jahrzehnte stabil bleibt, ist vielen Kritikern ein Rätsel. Bisher weigert sich die BGE auf unverantwortliche Weise, nach alternativen Standorten zu suchen – ist halt eine Gesellschaft mit beschränkter (Boden-)Haftung.

Udo Stünkel, Vahlberg

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