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brief des tages

Im Alltagstrott gestört

„Schocktherapie for Future“,

taz vom 30. 11. 22

Da kleben sich junge Menschen bei Novemberwetter im Freien fest und müssen davon ausgehen, dass ihnen dafür auch noch immer härtere Strafen und andere negative Konsequenzen für ihr weiteres Leben drohen. Außerdem scheinen sie von kaum einer Seite der Gesellschaft mit Verständnis rechnen zu dürfen, sondern werden aufs Schärfste verurteilt. Ist es den Kritikern tatsächlich nicht bewusst, dass die Ak­ti­vis­t*in­nen ihre Aktionen nicht aus Spaß machen, sondern weil sie größte Sorge um das zukünftige Leben auf unserer Erde haben? Man könnte fast den Eindruck gewinnen, wir sind ein Volk von Leugnern der Klimakrise. Dabei werden doch die Vorhersagen der Wissenschaft durch die tatsächlichen Katastrophen seit Jahren bestätigt! Sollten wir nicht einmal etwas Abstand nehmen und die Situation als ganze betrachten? Doch die Allgemeinheit regt sich darüber auf, dass sie durch die jungen Menschen in ihrem Alltagstrott gestört werden. Sind die Menschen hier tatsächlich ganz bei Trost, wenn sie kurzfristigen punktuellen Störungen mehr Beachtung schenken als der globalen Katastrophe? Joseph Leuthner, Bestensee

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