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brief des tages

Zukunftsmusik

Krise in der Konsum­kathedrale“, taz vom 15. 11. 22

Nico Paech entwirft ein faszinierendes Zukunftsmodell unserer Wirtschaft, unserer Gesellschaft, unseres Lebens. Dass die Umsetzung seiner Vision einen gewaltigen Kraftakt darstellt, der viele Jahre, eher eine ganze Generation in Anspruch nehmen würde, dürfte ihm klar sein. Gibt es Verbündete auf diesem Weg? Auf die im Parlament vertretenen Parteien, auf die Eliten allgemein, wird sich der Autor kaum stützen können, denn sein Programm klingt verdächtig nach Verzicht – welcher politisch Verantwortliche möchte riskieren, dafür von einer Koalition aus Besitzstandswahrern und materiell Unterprivilegierten abgestraft zu werden! Vieles bedarf der Konkretisierung, nicht immer ist erkennbar, an wen er seine Forderungen richtet. Wer soll beispielsweise „individuelle Befähigungen (…) stärken, damit Lebensstile weniger abhängig von Konsum, Mobilität, Technologie und globalen Verflechtungen werden“? Ansatzweise fühlte ich mich an den großartigen William Morris erinnert, der in „News from Nowhere“ eine ähnlich revolutionäre, an den Bedürfnissen der Menschen orientierte Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung entwarf. Helmut Maurer, Heidelberg

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