brief des tages:
Regime in Teheran
„Keine spontane Heilung“, taz vom 19. 10. 22
Warum sollten die schiitischen Religions-Faschisten besser sein als das saudische Regime? Sie schreiben: „Tag für Tag wächst meine Furcht, Iran gehe einer Militärdiktatur oder einem Staatszerfall entgegen“ – und warnen vor dem raschen Sturz des Regimes, da keine tragfähigen Konzepte vorhanden seien. Dass jede Opposition blutig bekämpft wird und keine oppositionellen „Keimzellen“ geduldet werden, ist doch gerade das totalitäre Kennzeichen solcher Despotien. Wenige Tage nach der diesjährigen Amtseinführung von Ebrahim Raisi als iranischen Staatspräsidenten begann in Schweden ein Prozess wegen eines Massakers in den politischen Gefängnissen im Iran des Jahres 1988. Raisi war führend in die Gefängnismassaker verwickelt, denen nach Angaben von AI 5.000 Häftlinge zum Opfer fielen. Er gehörte jener vierköpfigen Gruppe an, die als „Gremium des Todes“ bezeichnet wird; Raisi sollte für die „Säuberung“ der Gefängnisse sorgen. Der damals designierte Nachfolger Chomeinis, Ajatollah Montaseri, urteilte: „Ihr werdet als schlimmste Verbrecher in die Geschichte eingehen.“ Geht’s immer noch schlimmer?
Albert Lange, Detmold
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