brief des tages:
Wahlkampf in Nigeria
„Nigerias Politik sortiert sich neu “, taz vom 12. 10. 22
So lobenswert es auch ist, dass die taz als einzige deutsche Zeitung einen Korrespondenten in Abuja unterhält und sie der anstehenden Präsidentschaftswahl in Nigeria widmet – es wäre dennoch wünschenswert, würden die relevanten Fakten dabei den realpolitischen Tatsachen entsprechen und wesentliche Aspekte nicht unberücksichtigt bleiben. Zur letzten Präsidentschaftswahl lässt sich Folgendes vermerken: Im Bundesland Bornu erhielt Buhari 98 Prozent der Stimmen. In Lagos, einer Hochburg der Opposition (PDP), blieb PDP-Wählern das Abgeben ihrer Stimmen verwehrt. Wahllokale waren geschlossen oder verbarrikadiert. Gleichzeitig ließ sich die Präsenz von Geldtransportern vorm Haus des jetzigen Präsidentschaftskandidaten der Regierungspartie (APC) beobachten. Und während in Port Harcourt die Panzer vorrückten, gratulierten EU-Botschafter Buhari zum Wahlsieg – wider besseres Wissen. Rechtfertigung: Die Furcht vor dem Kollaps Nigerias. Dabei ist der Zerfall des Landes längst im Gange. Über die Hälfte der Bevölkerung ist unter 21 Jahre alt und zu 50 Prozent arbeitslos.
Jeremy Gaines, Abuja Nigeria
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen