brief des tages:
Auf den militärischen Sieg setzen
„Eine richtige Ausnahme“, taz vom 26. 4. 22
Welch ein Zeitensprung: Am 3. 11. 1980 veröffentlichte die taz einen Aufruf „Waffen für El Salvador“ zur Unterstützung der Befreiungsbewegung FMLN im Kampf gegen die von der US-Regierung unterstützte Militärjunta. Mehr als 41 Jahre später, am 27. 4. 2022, feiert sie die Entscheidung der deutschen Regierung zur Lieferung von Panzern des Typs Gepard an die Ukraine. Beide Schritte – so falsch und wenig vergleichbar sie auch sein mögen – haben eines gemeinsam: Sie setzen auf den militärischen Sieg. In El Salvador ist das gescheitert, im Nachbarland Nicaragua zu einem diktatorischen Regime schlimmsten Ausmaßes pervertiert. Und in der Ukraine? Noch nicht entschieden. Russland in die Schranken weisen, dem Diktator und Kriegsverbrecher Putin das Handwerk legen, wer möchte das nicht. Doch wer in diesen Tagen fortlaufend Waffen, Waffen, Waffen ruft – und das sind fürwahr sehr viele Politiker*innen und Medienschaffende –, sollte sich darüber im Klaren sein, dass zusätzliche Waffen auch bedeuten: mehr Tod und Leid. Dieser Krieg ist viel gefährlicher als jeder andere, weil er atomares Auslöschungspotenzial enthält. Peter Lessmann-Kieseyer,Köln
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen