piwik no script img

brief des tages

Die nukleare Erpressung

„Bombig neue Tarnkappenjets“,

taz vom 14. 3. 22

Das Konzept der (nuklearen) Abschreckung der Nato verstößt massiv gegen die westlichen Werte, die Sippenhaft ablehnen, und gegen den Respekt vor dem Kriegsrecht (Genfer Konvention) mit der Unterscheidung zwischen Kombattanten und Nicht-Kombattanten. Man mag einwenden, dass auch die Nato das Recht haben müsse, bei atomarer Bedrohungen Dritter oder aber bei deutlich konventionell militärisch überlegenen Mächten im Falle einer rechtmäßigen Verteidigung auf Massenvernichtungsmittel zurückgreifen zu dürfen. Dieses auf den ersten Blick einleuchtende Argument ist keines. Was genau soll der Einsatz von Atomwaffen bewirken? Größeres Unrecht verhindern? Indem was passiert? Alle Menschen in dem angreifenden Land als „todeswürdig“ einordnen? Wie groß muss also das mit dem Einsatz von Atomwaffen zu verhindernde Unglück sein? Arundhati Roy schreibt: „Egal, ob sie eingesetzt werden oder nicht, bedrohen Atomwaffen alles Menschliche. Sie verändern die Bedeutung des Lebens an sich. Warum tolerieren wir Männer, die Atomwaffen einsetzen, um die gesamte menschliche Rasse zu erpressen?“ Jens Niestroj, Rotenburg

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen