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brief des tages

EU sollte Friedensnobelpreis zurückgeben

„Kanal der Schande“, taz vom 13. 12. 21

Die Europäischen Union (EU) beschwert sich über die „hybride Kriegsführung“, die der Autokrat Alexander Lukaschenko an der polnischen Grenze angeblich ausübt.

Niemand allerdings echauffiert sich über die Maßnahmen an den anderen euro­päischen Grenzen, Türkei, Griechenland und auch, wie hier dokumentiert, Frankreich. Das rigide, von der EU für gut geheißene Vorgehen der örtlichen Sicherheitskräfte ist im Effekt nichts anderes als versteckte Foltermaßnahmen gegenüber den Flüchtlingen. Frontex, als überzüchtete militarisierte Institution, die enorm viel Geld kostet, beteiligt sich freudig daran. Mit dem Geld könnte man die Menschen, darunter Frauen und Kinder, locker human unterbringen und kontrolliert Asylanträge bearbeiten.

Die EU sollte mal schnell ihren Friedensnobelpreis zurückgeben und das Geld der Flüchtlingshilfe spenden. Eine Schande ist, dass das „ver­einig­te“ Europa immer noch nicht gerecht und sozial das Flüchtlings­problem gelöst hat.

Claus Kretzschmar, Itzehoe

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